Hi 4Wheelers!

Nachdem wir die Hütte auf der Tora-Alm ja schon ein paar mal bereist hatten und es uns dort immer super gefallen hat, kamen wir an einem Stammtischabend auf die Idee, mal im Winter dorthin zu fahren! Eine Schnapsidee? Vielleicht etwas verrückt, aber doch machbar.

Wir setzten uns zusammen und fanden gleich ein paar Mitreisende: Unsere Gruppe sollte bestehen aus Frank, Robert und mir, dazu gesellten sich noch der Hubert und mein Cousin Claus, den man für so was immer begeistern konnte! Unser Plan war mit den 4x4 so weit zu fahren, wie es ging, danach dann zu Fuß weiter, mit Rucksack und die restliche Ausrüstung für eine Woche auf Bobs hinter uns herziehen.

Da wir sowas noch nicht gemacht hatten und das doch eine andere Herausforderung war als nur mit den Geländewagen eine kleine Schneetour zu machen, mußten wir uns erst mal gute Ausrüstung besorgen: GoreTex-Jacken, große Rucksäcke, Gamaschen, feste Bergstiefel und Schneeschuhe, die ich vom Deutschen Alpenverein leihen konnte. Was nicht in die Rucksäcke paßte, zogen wir mit Bobs hinter uns her. Der Weg war im ungünstigsten Fall ca. 8 km lang, nämlich vom Hochrindl bis zur Tora-Alm. Genaueres konnte man vorher nicht sagen, denn wir wußten ja nicht, wie viel Schnee liegen würde...

Schon Tage vor dem Losfahren verfolgten wir den Wetterbericht, es sah relativ gut aus, mit dem 4x4 doch recht weit zu kommen! Also noch eingekauft für eine Woche, vergessen durften wir nix, denn so wie im Sommer mal schnell ins Tal fahren und was besorgen, war nicht... 80 Dosen Bier sollten auch noch mit, wir entschieden uns aus Gewichtsgründen für Dosen und nicht für Flaschen. Das alles wurde fest auf die Bobs verzurrt, und es konnte losgehen!

Natürlich mußten wir so zeitig losfahren, daß wir spätestens vor Mittag am Hochrindl waren. Dort mußten wir sehen, wie weit man fahren konnte. Die Hütte wollten wir auf jeden Fall noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen, da wir nicht wußten, ob nicht vielleicht der Eingang zugeweht war (Wetterseite!) und wir nicht im Dunkeln schaufeln wollten...

Schon zu Hause verluden und verzurrten wir alles, was wir konnten, damit wir nicht noch Zeit mit dem Umladen verloren...


Am Hochrindl angekommen, ging es zunächst bergab, bis der Weg dann zur Hütte beständig anstieg...


Es ging noch ganz gut zu fahren...


Claus und ich fuhren voraus, hinter einer Kurve war der Weg dann zugeweht, und ab dort wäre es wohl zu gefährlich gewesen, weiterzufahren. Das Risiko, auf abfallender oder ansteigender Straße seitlich in den Graben zu rutschen, wollten wir nicht eingehen. Dadurch hätten wir zu viel Zeit verloren...


Also ließen wir die 4Wheeler stehen, störten ja nicht, fuhr eh keiner auf dem Weg im Winter.




Und so konnte es losgehen, Rucksäcke geschultert, die Bobs im Schlepptau, vor uns ca. 6,5 km Weg...


Mein Gott, wer hatte nur die Idee mit den 80 Dosen Bier???


Und diese ließen sich laufen! Mein Gott, ich dachte echt, ich laß mich in den Graben fallen und bleib einfach liegen! Den anderen ging es nicht besser... Teilweise war der Weg fast frei von Schnee, was das Ziehen der Bobs nicht gerade leichter machte und den Plastikteilen ganz schön zusetzte, teilweise waren wieder richtige Verwehungen, die wir überklettern mußten... Aber wir schafften es, total fertig mit der Welt, aber glücklich! Gottseidank hatte der Wind den Eingang der Hütte vom Schnee befreit, also rein und erst mal anheizen!


Nachdem wir die erste Nacht wie im Koma verbrachten und es mittlerweile auch schön warm in der Hütte war, wartete am nächsten Tag Kaiserwetter auf uns, da waren die Strapazen schnell vergessen!


Unsere einzige Wasserversorgung, die gottseidank nicht eingefroren war...


Das rechtfertigte alle Strapazen! Auf 1800 m in der Sonne sitzen, eine Dose Bier (hatten ja 80 ), und das bei völliger Windstille, das hätten wir uns nicht zu träumen gewagt!


Frank baute einen Iglu und hatte vor, darin zu schlafen... Naja, das war mir dann doch ´ne Nummer zu heftig...




Mit dem Wetter hatten wir echt eine Woche Glück, keinen Schneefall und meistens Sonne! So konnten wir auch mal die Schneeschuhe testen und in Richtung Gipfel wandern...


Teilweise lag recht viel Schnee, man sank trotz der Schneeschuhe manchmal ein!




Da, wo der Wind ganze Arbeit geleistet hatte, lag fast gar kein Schnee mehr...


Was für ein Panorama!!!




Mal einen auf Hart machen...


Kein Problem, wenn man von der warmen Hütte nach draußen geht...


Zu Essen hatten wir genug dabei, niemand mußte hungern...


Natürlich die passende Lektüre dabei, ist ja klar...


Die 80 Dosen müssen doch zu schaffen sein, wir wollten jedenfalls nix wieder mit runterschleppen!


Nach einer wunderschönen Woche in der Einsamkeit packten wir dann langsam wieder zusammen und machten uns auf den Weg ins Tal. Ich denke, jeder von uns wäre gerne noch ein paar Tage länger geblieben...


Wohlbehalten erreichten wir unsere 4Wheeler und traten die Heimreise nach Bayern an...


Hinter uns lag eine echt klasse Woche, einfach mal ein kleines Abenteuer. Die Ausrüstung hatte gehalten, wir hatten klasse Wetter, die Vorräte hatten wir auch richtig berechnet, was will man mehr? Anstrengend war´s schon, der Aufstieg, aber der Rest entschädigte schnell für die Strapazen!

Wir wiederholten diese Tour noch mal, leider finde ich das Fotoalbum nicht mehr... Vielleicht taucht es ja noch auf!

Gruß, Jürgen

Hallo zusammen!

Auch von unserer Kärntner Wintertour hab ich noch eine handvoll Pics gefunden...









Alm-Idylle auf 1800 m, keine Menschenseele weit und breit!




Gruß, Jürgen